Riesig groß war die Überraschung im Frühjahr 2012, als bei beginnenden Bauarbeiten zur Schaffung einer „Grünen Oase“ gegenüber der Kirche St. Blasii im Ortsteil Zella vermutlich erste Zeugnisse längst vergangener Zeiten ans Tageslicht kamen. Es entstand in diesem Jahr ein einzigartiges öffentliches Ausgrabungsprojekt, bei dem Bürger selbst einen Teil ihrer eigenen Stadtgeschichte freilegten. Selbst Urlaubsgäste halfen mit - eine außergewöhnliche Erfahrung für sie.
Teile des in der Ersterwähnungsurkunde der Stadt Zella-Mehlis im Jahre 1112 überlieferten Klosterhofes „Zella St. Blasii“, einem Sprengel des Benedektinerklosters Reinhardsbrunn, konnten unmittelbar südlich der heutigen Zellaer Pfarrkirche archäologisch untersucht werden. Arbeits- und Abfallgruben, Pfostengruben aber auch Mauerzüge und Keller verschiedener Zeitepochen von der Vorgeschichte bis zur frühen Neuzeit wurden erstmalig unter Anleitung und Führung des Thüringischen Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege von vielen freiwilligen Helfern freigelegt. Viele Bürger der Region aber auch Touristen aus vielen Ländern beteiligten sich an den Ausgrabungen.
Belohnt wurde dieses breite Engagement durch zahlreiche wundervolle Fundstücke. Eine kleine Tonfigur des 15. Jahrhunderts, die ein nacktes Jesuskind mit einem Reichapfel darstellt, ist für die Stadtgeschichte von Zella-Mehlis ein ganz besonderer und kulturhistorisch wertvoller Fund. Die ehemalige Ausgrabungsstätte an der geplanten "Grünen Oase" im Ortsteil Zella wurde inzwischen gesichert und verfüllt. Im Laufe der Jahre 2016/17 wird nun die Fläche wirklich grün und eine Erholungsfläche für Einwohner und Gäste entsteht gegenüber der Kirche Zella St. Blasii schrittweise. In die Gestaltung werden Informationen über die stattgefundenen Ausgrabungen einfließen.
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